Handschuhallergien und Handgesundheit

Einleitung

“… Im besten Fall erzeugen sie bei der betroffenen Person ein Unbehagen, werden sie aber ignoriert, missverstanden oder durch einen ungeeigneten Handschutz noch verschlimmert, können sie schnell zu einem ernsthaften Problem werden.”

Hautprobleme durch chemische, physikalische oder biologische Einflüsse am Arbeitsplatz sind eine allgemeine Bedingung für Träger von Einmalhandschuhen in der Industrie. Die Kenntnis der Art und Mitauslöser dieser Probleme ermöglicht Arbeitsschutzbeauftragten die Entwicklung von Richtlinien und das Treffen von Kaufentscheidungen, die sowohl eine
Senkung der Risiken als auch die Verwaltung der bestehenden Probleme unterstützen.

Arbeiter in einem breiten Spektrum von Industrien und Berufen verlassen sich auf Einmalhandschuhe als Barriereschutz gegen einen unerwünschten Kontakt mit unterschiedlichen Substanzen. Die Berufe sind vielfältig und reichen von Biowissenschaften und Laborarbeiten über die Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln und den Automobilbau bis hin zu Notfall- und Erste-Hilfe-Einsätzen. Zwar umfasst jedes Arbeitsumfeld vollständig andere Tätigkeiten, aber alle erfordern das längere Tragen von Einmalhandschuhen, einen regelmäßigen Handschuhwechsel und ein häufiges Händewaschen.

Diese Faktoren können eine erhebliche negative Auswirkung auf die Handgesundheit haben, wenn das gewählte Handschutzprodukt für die Arbeit ungeeignet ist. Hautallergien als negative Reaktion auf Handschuhprodukte werden allgemein in drei eindeutige Typen unterteilt: die sofortige Hypersensibilisierung (Typ I), die verzögerte Hypersensibilisierung (Typ IV) und die irritative Kontaktdermatitis. Im besten Fall erzeugen sie bei der betroffenen Person ein Unbehagen, werden sie aber ignoriert, missverstanden oder durch einen ungeeigneten Handschutz noch verschlimmert, können sie schnell zu einem ernsthaften Problem werden.

Die Nachteile von Naturgummilatex

“… Allerdings stiegen mit der vermehrten Verwendung von Latexhandschuhen auch die Fälle von Handschuhträgern mit negativen Reaktionen.”

Die Verwendung von Einmalhandschuhen aus Naturgummilatex ist weit verbreitet. Die Hauptgründe dafür sind ihr relativ geringer Preis und ihr Tragekomfort. Allerdings stiegen mit der vermehrten Verwendung von Latexhandschuhen, seit dem ersten gemeldeten Fall einer Latexallergie im Jahr 1979, auch die Fälle von Handschuhträgern mit negativen Reaktionen. (Quelle: Medical Journal of Australia)

Eine Prognose, wer anfällig für eine Typ-I-Latexallergie ist, kann jedoch schwierig sein. Bei Personen mit einer Familiengeschichte anderer allergischer Reaktionen, wie Asthma oder Ekzeme, ist die Entwicklung einer Latexallergie wahrscheinlicher, und die Hälfte dieser Personen entwickelt außerdem einen Allergie gegen bestimmte Früchte, am häufigsten Bananen, Avocado und Kiwi. (Quelle: Australasian Society of Clinical Immunology and Allergy)

Ein bekanntes Problem ist, dass das Risiko der Entwicklung einer Latexallergie mit der Häufigkeit der Belastung wächst. Das bedeutet, Personen ohne eine Veranlagung für Allergien entwickeln mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Latexsensibilisierung, die jederzeit zu einer allergischen Reaktion führen kann.

Allergien verstehen

“… Nach einer wiederholten Belastung mit Produkten aus Naturgummilatex, produziert das Immunsystem von entsprechend veranlagten Menschen Antikörper, die immunologisch auf diese allergenen Proteine reagieren.”

Typ-I-Allergie

Negative Reaktionen auf Handschuhe aus Naturgummilatex können sich in einer irritativen Kontaktdermatitis bis hin zu einer allergischen Reaktion in Form eines anaphylaktischen Schocks ausdrücken. Die als Typ-I-Allergie bekannte Latexallergie ist eine Reaktion auf Rückstände von allergenen Proteinen in Produkten aus Naturgummilatex.

Nach einer wiederholten Belastung mit Produkten aus Naturgummilatex produziert das Immunsystem von entsprechend veranlagten Menschen Antikörper, die immunologisch auf diese allergenen Proteine reagieren. Innerhalb von wenigen Minuten nach dem Erstkontakt mit Naturgummilatex setzt eine negative Reaktion ein

Einige oder alle dieser Symptome können die Folge sein:

  • Schwellungen
  • Rötung der Kontaktstelle
  • Juckreiz und Verbrennungsgefühl

Die Symptome können sich in Bereiche nahe der Stelle des Handschuhkontakts ausweiten und begleitet werden von:

  • Nesselausschlag
  • Bindehautentzündung
  • Heuschnupfen (laufende Nase und juckende Augen)
  • Hustenanfälle
  • Atemnot, einschließlich Pfeifatmung

Symptome eines anaphylaktischen Schocks sind zwar selten, können aber auftreten.

Typ-IV-Allergie

Allergische Reaktionen auf Rückstände von Chemikalien aus dem Herstellungsprozess der Handschuhe können eine Typ-IV-Allergie (Chemikalienallergie) oder allergische Kontaktdermatitis (AKD) auslösen.

Eine Chemikalienallergie ist die Reaktion des Immunsystems auf Rückstände einer Chemikalie, die vom Endprodukt in die Haut des Handschuhträgers übertragen wird. Sie ist eine verzögerte Reaktion mit Symptomen, die zwischen 6 bis 48 Stunden nach dem Erstkontakt mit dem Handschuh auftreten und bis zu 4 Tage anhalten können. Bei betroffenen Personen treten eine Reihe von Symptomen auf, darunter: Hautrötung, Blasenbildung, Vernässung, Schwellungen und Juckreiz an der Kontaktstelle mit dem Handschuh. Die Haut kann trocken, rissig oder schuppig werden, und die Rötung kann sich über die Kontaktstelle hinaus ausbreiten

Irritative Kontaktdermatitis

Die häufigste (nicht allergische) negative Hautreaktion auf Einmalhandschuhe ist die irritative Kontaktdermatitis. Viele ihrer Symptome sind identisch mit denen der AKD, aber das Immunsystem ist nicht betroffen und das auslösende Element ist unterschiedlich. Auslöser sind Schweißbildung oder Reibung, häufiges Händewaschen, scharfe Seifen und Scheuermittel oder scheuernde Handtücher. Symptome einer irritativen Kontaktdermatitis können nach wenigen Minuten aber auch nach Stunden auftreten.

Die Symptome beschränken sich auf die Stelle des direkten Kontakts und manifestieren sich beispielsweise als Rötungen, Wundscheuermale, Trockenheit, Schuppung oder Risse. Zur Reduzierung des Risikos einer Hautreizung wird empfohlen, den Kontakt mit der auslösenden Substanz auf ein Minimum zu beschränken, eine regelmäßige Hautpflege zu praktizieren, öl-/fettbasierte Cremes zu meiden und puderfreie Handschuhe zu tragen.

Isolierung des Aggressors

In allen Fällen einer wiederholten oder chronischen Dermatitis oder allergischen Reaktion in Verbindung mit dem Tragen von Handschuhen wird dringend empfohlen, einen Arzt zu konsultieren. Da Hautallergien unterschiedliche Schweregrade haben, unterscheidet sich auch die Art des Umgangs mit diesem Problem.

Typ-I-Reaktionen können schwerwiegend und in Extremfällen tödlich sein. Betroffene Personen müssen zur Diagnose an einen Allergiespezialisten überwiesen werden. In diesem Fall ist die Verwendung eines Produkts aus Synthetikmaterial angezeigt, das als Alternative zu einem Handschuh aus Naturgummilatex getragen werden muss. Eine Belastung durch schwebende Latexpartikel, die von Latexhandschuhen der Kollegen freigesetzt werden, muss ebenfalls vermieden werden.

Für Personen mit einer Typ-IV-Reaktion ist erforderlich, zuerst die auslösende Rückstandchemikalie am Einmalhandschuh zu identifizieren und dann zu entfernen. Ein von einem Dermatologen durchgeführter Patch-Test unterstützt die Identifizierung der reaktionsauslösenden Chemikalie. Sobald die reaktionsauslösende Chemikalie bestätigt ist, können Handschuhhersteller die Identifizierung der geeigneten Optionen von Einmalhandschuhen unterstützen.

Wertschätzung von Alternativprodukten zu Latex

Die Entwicklung von latexfreien Handschuhen aus Nitril, Neopren und Polyisopren reduziert die Fallzahlen von Typ-I-Reaktionen.

Nitril- und Neoprenhandschuhe, die keine Rückstände von Beschleunigerchemikalien enthalten, sind der aktuelle Stand der Entwicklung bei der Prävention von arbeitsbedingten Hauterkrankungen. Daher sollten sich Arbeitsschutzbeauftragte für die Erkundung erhältlicher Alternativen an spezialisierte Hersteller und Händler von Handschuhen wenden.

Optionale Synthetikmaterialien

Polyisopren: Geeignet für eine mittelschwere Belastung durch Öl und Industrieflüssigkeiten sowie zum Schutz der Innenhand und Handknöchel.

Schutz vor mechanischen Gefahren

Neopren: Die Leistungseigenschaften liegen zwischen Polyisopren und Nitril mit einer guten Ausgewogenheit von Tragekomfort, Strapazierfähigkeit und Elastizität.

Tragekomfort

Nitril: Strapazierfähiger, langlebiger und durchstichfester als Latexhandschuhe, im Vergleich zu Latex allerdings etwas auf Kosten der Elastizität.

Eine Auswahl unserer Nitril-Einmalhandschuhe:

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Gern können Sie eine Vergleichstabelle der Handschuhe als PDF downloaden:

Bild Vergleichstabelle Nitril Einmalhandschuhe

Fakten zur Handgesundheit

“… Allergien und andere Reaktionen des Autoimmunsystems sind komplex, schwerwiegend und lebensbedrohlich.”

Allergien und andere Reaktionen des Autoimmunsystems sind komplex, schwerwiegend und lebensbedrohlich. Werden sie ignoriert, können langfristige Wirkungen eintreten, die über eine einzige betroffene Person hinausgehen.

Arbeitsschutzbeauftragte, die das Wesen und die Tragweite des Problems vollständig verstehen, befinden sich in einer besseren Position zur Bereitstellung alternativer Handschutzlösungen und Entwicklung von Verfahren und Richtlinien für ein sicheres Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter

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Dermatest® ist ein international renommiertes, in Deutschland ansässiges Unternehmen, das Produkte auf ihre Hautverträglichkeit testet. Dieses Zertifikat garantiert Hautfreundlichkeit

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